Ehrenamtliches Engagement im Sozialraum

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Nachbarschaftshilfen der Arbeitsgemeinschaft beteiligen sich an Interviews für die Bachelorarbeit von Sigrid Ottensmann

Sigrid Ottensmann nimmt in ihrer Arbeit das Ehrenamtliche Engagement im Sozialraum – Entwicklungen und Herausforderungen in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Nachbarschaftshilfen des Landkreises München in den Fokus. Welche Rahmenbedingungen braucht gelingende Engagementgewinnung und welche Entwicklungen sind derzeit in Deutschland zu beobachten?

Die Bachelorarbeit wurde 2021 an der FOM Hochschule für Ökonomie und Management am Hochschulzentrum München verfasst. 

Hier ein paar Themenschwerpunkte der Arbeit:

Zentrale Entwicklungen im Bereich des Ehrenamtes 

  • Die Engagementquote ist in den letzten Jahren gestiegen, jedoch gibt es noch unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen wie Personen mit geringeren soziökonomischen Ressourcen und Personen mit Migrationserfahrung.
  • Das Zeitbudget für das Ehrenamt ist pro Engagierten gesunken – weniger Ehrenamtliche verpflichten sich für lange Zeiträume, die Einsätze sind in zunehmendem Maße projektbezogen und somit zeitlich befristet.
  • Die Bereitschaft zum Engagement bei aktuell nicht engagierten Personen ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen.

Stellenwert des ehrenamtlichen Engagements im Fachkonzept der Sozialraumorientierung

Ehrenamtliches Engagement kann aufgrund der Aufgabenvielfalt und zeitlichen Flexibilität helfen, die persönliche Lebenssituation zu verbessern und auch Selbstwirksamkeit und Gemeinschaft zu erleben. Sofern das Aufgabenprofil dafür an die persönlichen Ziele, Möglichkeiten und Interessen des Engagierten und der Ehrenamtlichen angepasst ist, können individuelle Stärken und Ressourcen aktiviert werden. 

In sechs Interviews wurden die Erfahrungen der Leiterinnen der Nachbarschaftshilfen des Landkreises München mit dem Ehrenamtsmanagement zusammengetragen:

  • Zentral für die Gewinnung neuer Ehrenamtlicher ist eine breite Öffentlichkeitsarbeit und die persönliche Ansprache.
  • Ein (möglichst) professionelles Ehrenamtsmanagement in den gemeinnützigen Organisationen ist die Grundlage für eine lebendige Ehrenamtlichkeit. 
  • Viele Menschen engagieren sich wegen der Sinnhaftigkeit der Aufgaben und des Gemeinschaftserlebnisses. 
  • Der Zuverdienst im Rahmen der Aufwandsentschädigung und Ehrenamtspauschale erhöht die Attraktivität des Ehrenamtes. Die zeitliche Befristung von Projekten und eine flexible Zeitgestaltung erleichtern den Einstieg ins Ehrenamt.
  • Bessere Rahmenbedingungen zur Förderung des Ehrenamts wären aus Sicht der Nachbarschaftshilfen vor allem die langfristige Finanzierung der Personalressourcen, die für das Ehrenamtsmanagement notwendig sind, sowie der Abbau von Bürokratie. Der Ausbau von Netzwerken und juristische Beratungsleistungen zu attraktiven Preisen wären weitere Maßnahmen, die den Nachbarschaftshilfen helfen würden, das ehrenamtliche Engagement weiter auszubauen.

Herausforderungen

Herausforderungen bestehen vor allem im Aktivieren von Ehrenamtlichen. Mit der passenden Ansprache und attraktiven Formen des Engagements können auch marginalisierte Bevölkerungsgruppen motiviert werden. 

 

Die vollständige Bachelorarbeit finden Sie hier